Der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald hat im Rahmen der Qualitätsoffensive des Verbandes Deutscher Naturparke e.V. (VDN) am 20. und 21. August 2024 eine zweitägige Bereisung durchgeführt, um seine vielfältigen Projekte und Initiativen zu präsentieren. Ziel dieser Offensive ist es, den Naturparken ein Instrument zur Selbsteinschätzung und kontinuierlichen Verbesserung der Qualität ihrer Arbeit und Angebote zur Verfügung zu stellen.
Vor der Bereisung wurde von der Geschäftsstelle des Naturparks ein umfangreicher Fragebogen zur Naturparkarbeit ausgefüllt, der als Grundlage für die Qualitätsbewertung diente. Die Bereisung selbst stellte den zweiten Teil der Qualitätsoffensive dar, bei dem die vorab ermittelten Aspekte und Projekte vor Ort begutachtet und vertieft wurden.
VDN-Scout Julian Bruhn, stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Spessart gab wertvolles Feedback zur Weiterentwicklung der Naturparkarbeit. Die Bereisung umfasste eine Vielzahl an Programmpunkten, die eindrucksvoll die Bandbreite der Aufgaben des Naturparks aufzeigten.
Am ersten Tag standen die Handlungsfelder Biodiversität, Naturschutz und nachhaltiger Tourismus im Vordergrund.
Bei der Besichtigung des Naturparkzentrums in Murrhardt mit einem Kurzvortrag von Thomas Denzler zur Wechselausstellung „Wunderbares Waldglas“ wurde darüber hinaus die Zusammenarbeit mit dem Naturpark thematisiert. Anschließend ging es weiter nach Fichtenberg, um das Projekt „Krebssperren“ vorzustellen, André Hohmann von der UNB Schwäbisch Hall war mit vor Ort.
Am Rande des Tannwalds in Welzheim wurde gemeinsam mit Projektmanagerin Franziska Hornung und Uwe Behnert vom Bauhof Welzheim das Projekt „Blühender Naturpark“ präsentiert und die Erfolge des Projekts aufgezeigt. Nora Walbrun von Forst BW gab Informationen zur Zusammenarbeit in verschiedenen Veranstaltungen, wie beispielsweise beim Naturschutztag.
Im Rahmen der Bereisung stellte Barbara Schunter, Geschäftsführerin des Schwäbischen Wald Tourismus, das vom Naturpark geförderte Projekt "Feenspuren" vor. Die Premiumwege bieten Wandernden eine einzigartige Möglichkeit, die Natur auf neuen, wunderbaren Routen zu entdecken.
Jasmin Kotrba, Projektmanagerin für nachhaltigen Tourismus, hob die enge Zusammenarbeit im Projekt Q-Vadis hervor, ein gemeinsames Tourenportal, das Wandernde mit umfassenden Informationen unterstützt. Dieses ist ein wichtiger Baustein zur Förderung des nachhaltigen Tourismus in der Region.
Frau Rössle von der Stadt Welzheim berichtete von der ebenfalls vom Naturpark geförderten Errichtung neuer Wandertafeln und der Erstellung der dazugehörigen Wanderbroschüre, die die Orientierung und das Erlebnis für Wandernde erheblich verbessert.
Der Austausch verdeutlichte, wie stark die verschiedenen Akteure in der Region miteinander vernetzt sind.
Weiter ging es für die Teilnehmenden zum Ostkastell in Welzheim, wo sie von Limes-Cicerone Ortwin Köhler in Empfang genommen wurden. Er gab spannende Einblicke in die historische Bedeutung des Ostkastells und des Limes, die als UNESCO-Welterbestätten im Jahr 2025 das zwanzigjährige Jubiläum ihrer Ernennung feiern. Er erläuterte die Rolle des Limes im Naturpark und die vielfältigen Maßnahmen, die zur Vermittlung dieses historischen Erbes ergriffen werden.
Am zweiten Tag konzentrierte sich die Bereisung auf die Handlungsfelder Bildung für nachhaltige Entwicklung und Regionalvermarktung.
Beim Besuch der Naturpark-Schule in Spiegelberg stellte Schulleiter Norbert Barthold die Schulprojekte vor. Von der Ziegenhaltung über die Zählung und Bestimmung von Schmetterlingen, der Pflege des Schulgartens bis hin zur Betreuung der Schultiere war das große Engagement aller Beteiligten deutlich zu sehen und zu spüren!
Anschließend ging es zu zwei Direktvermarktungsbetrieben im Naturpark. Der erste Stopp war in Beilstein-Etzlenswenden, in der „Manufaktur für Feines“. Direktvermarkter Michael Mörsel präsentierte seine Schaubrennerei und seine Erfolge bei der Anzucht und der Vermarktung von Trüffeln. Zum Abschluss im Weingut Koppenhöfer in Löwenstein berichtete Nadine Koppenhöfer von der erfolgreichen Zusammenarbeit im Projekt „Vespertouren“. Das anschließende Abschlussgespräch in der Geschäftsstelle rundete die Bereisung ab.
„Diese Exkursion war ein großer Erfolg und hat gezeigt, wie wertvoll unsere Netzwerkkontakte sind und wie vielfältig unser Naturpark ist. Dank der intensiven Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Akteuren können wir weiterhin maßgeblich zur nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen“, betont Geschäftsführer Karl-Dieter Diemer. „Wir freuen uns besonders, dass wir die Rezertifizierung für die nächsten fünf Jahre in Aussicht gestellt bekommen haben. Dies ist eine Anerkennung unserer kontinuierlichen Arbeit und unseres Engagements.“
Er sprach Julian Bruhn für seine fachkundige Begleitung sowie an alle Akteure und Partner und engagierten Mitgliedskommunen, die durch ihre Teilnahme und ihr Engagement zum Erfolg der Naturparkarbeit beitragen, seinen Dank aus. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Naturparks blicken mit diesem Ergebnis optimistisch in die Zukunft und freuen sich darauf, weiterhin gemeinsam mit ihren Partnern Projekte voranzutreiben und die Region zu einem noch lebenswerteren Ort zu machen.