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Humusaufbau in der Landwirtschaft

Ein Projekt für den Klimaschutz in der Region

Hitze und Trockenheit wurden in den letzten Jahren zunehmend zum Problem für die Landwirtschaft. Einerseits leidet sie unter der veränderten Witterung, andererseits kann sie aber auch einen Beitrag dazu leisten, diesem zu begegnen. Ein Schlüssel dazu ist die Steigerung des Humusgehaltes in landwirtschaftlich genutzten Flächen. Als Humus wird die fein zersetzte organische Substanz des Bodens bezeichnet, die unter anderem dessen Wasseraufnahmekapazität erhöht. Folglich ist das Wasser-Speichervermögen eines Bodens umso besser, je höher dessen Humusgehalt ist. Durch seine Eigenschaft, Kohlendioxid (CO2) im Boden binden zu können, ist Humus zudem klimarelevant. 

Bereits ein um ein Prozent höherer Humusgehalt kann die Wasser-Aufnahmefähigkeit um etwa 250.000 Liter pro Hektar erhöhen und etwa 50 Tonnen CO2 pro Hektar speichern. Weitere Effekte eines erhöhten Humusgehaltes sind eine verbesserte Nährstoffspeicherung und damit einhergehende Umweltschonung durch reduzierte oder ganz unterbundene Nährstoffauswaschung. Je höher der Humusgehalt des Bodens ist, desto besser ist dessen Puffer- und Filterfunktion. Er macht schwere Böden leichter und leichte Böden schwerer, verbessert die Pflanzengesundheit und bringt hochwertige Lebensmittel für Verbraucher hervor.

Humusaufbau fördert das Bodenleben, macht Böden resilienter gegenüber Wetterextremen, erhöht die Ertragssicherheit und verringert die Produktionskosten. Alles das sind Gründe, weshalb sich der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald für die Humusanreicherung in der Landwirtschaft engagiert. 

Das Austausch- und Fortbildungsformat "Bodenprofi werden" bietet Landwirt:innen eine Plattform, um Erfahrungen zu bündeln und ihr Wissen über Humusaufbau zu erweitern. Sie können somit die Verbraucher:innen für die spannenden Zusammenhänge zwischen gesundem Boden, gesunden Pflanzen und gesunden Menschen begeistern. Dieses Netzwerk wird kontinuierlich ausgebaut, sodass Verbraucher:innen durch ihr Kaufverhalten verstärkt Einfluss auf eine umweltfreundliche Wirtschaftsweise der Landwirt:innen nehmen und aktiv zur Umweltschonung beitragen können.


Hier finden Sie die Informationsbroschüre zum Projekt

  • Informationsbroschüre Humusaufbau in der Landwirtschaft

    Allgemeine Informationen zum Projekt

  • Veranstaltungen zum Projekt Humusaufbau in der Landwirtschaft

    Übersicht aller Veranstaltungen zum Projekt Humusaufbau in der Landwirtschaft (Oktober 2024 bis Juni 2025)


Veranstaltungsprogramm Bodenprofi werden - Herbst 2024 bis Sommer 2025

Terminänderungen, insbesondere bei wetterabhängigen vorläufig terminierten Veranstaltungen, sind vorbehalten!

Mit ** markierte Veranstaltungen werden im Hybridformat (Vor Ort und per Live-Übertragung) angeboten. Den Zugangslink erhalten Sie nach der Anmeldung.

Anmeldung erbeten unter: beate.leidig@naturpark-sfw.de oder Telefon 0 71 92 / 97 89 009
 

Zwischenfrucht-Anbauversuch und Bodenbeurteilung

Mithilfe einfacher, alltagspraktischer Beurteilungsmethoden werden die Auswirkungen verschiedener Mischungen auf den Boden mit einer Selbstbegrünungsbrache verglichen. Neben der Auswirkung des Bewuchses bildet der Blick in den Boden einen Schwerpunkt. 

Wann: 24. Oktober 2024, 14 bis 17 Uhr 

Wo: Betrieb Ellinger, Gschwender Straße 20, 74405 Gaildorf-Reippersberg 

Vortrag mit Vorstellung des Gesamtprogramms

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord blickt bereits auf mehrere Jahre „Humusprojekt“ zurück. Projektmanager Paul Hofmann berichtet über die eigene Anbaupraxis auf dem Hof Sonnenwald sowie über vielfältige Erfahrungen aus dem Humusprojekt.

Wann: 30. Oktober 2024, 20 bis 22 Uhr 

Wo: Vereinsraum Steinäckerhalle, Steinäckerweg 2, 74545 Michelfeld

Praktikerbericht

Herbert Ullrich und Christoph Uhl sind viehlos wirtschaftende Bio-Ackerbauern mit Schwerpunkt Saatgutproduktion. Sie stellen ihre „Biofarm 2U“ vor und berichten anhand einer bildstarken Powerpoint-Präsentation wie es ihnen gelingt, durch regenerative Landwirtschaft und Dammkultur auf Ostalb-Böden Humus aufzubauen und Humuszertifikate zu generieren. 

Wann: 22. November 2024, 14 bis 16 Uhr  

Wo: Rats- und Kultursaal, Hauptstraße 39, 74538 Rosengarten-Uttenhofen

Praktikerbericht

Andreas Gruel ist praktischer Landwirt und Ackerbauberater, sein Vater war einer der ersten Bioland-Pioniere. Fundiert berichtet er über zahlreiche praktische Erfahrungen sowohl auf dem eigenen Betrieb als auch auf vielen verschiedenen Beratungsbetrieben. Diese werden mit exakt dokumentierten Messdaten und Erkenntnissen aus einem spannenden halben Ackerbau-Jahrhundert untermauert.  

Wann: 13. Dezember 2024, 14 bis 16 Uhr  

Wo: Sitzungssaal im Rathaus, Obere Schlossstraße 28, 73553 Alfdorf

Ein Blick über den Tellerrand der Alltagspraxis

Christian Lutz ist Berater und Demoflächenbetreuer im bundesweiten HumusKlimaNetz. Er stellt die theoretischen Grundlagen des Humusaufbaus vor und berichtet über erste Erfahrungen mit verschiedenen erprobten Anbaupraktiken zum Humusaufbau. Dabei fließen die im Rahmen des Projektes bereits gewonnenen Erfahrungen von insgesamt 150 teilnehmenden Landwirt:innen ein, die in allen Regionen Deutschlands vom Thünen-Institut empfohlene humusaufbauende Maßnahmen umgesetzt haben. 

Wann: 15. Januar 2025, 14 bis 16 Uhr  

Wo: Großer Sitzungssaal im Rathaus, Hauptstraße 13, 74638 Waldenburg

Praktikerbericht

Frank Löffelhardt beschäftigt sich seit 2008 mit gesundem Boden und kostengünstigen Landbaumethoden. Im Vortrag gibt er Einblicke in seine Experimente und Erfahrungen. Dazu gehören beispielsweise seine Anbauversuche von Waldstaudenroggen mit Rotklee-Untersaat oder von Kartoffelanbau mit Transfermulch. Außerdem berichtet er von seinen Erfahrungen mit dem von Manfred und Friedrich Wenz entwickelten Ecodyn-Sä-Grubbers und gibt eine Anleitung zum Eigenbau eines solchen Gerätes. 

Wann: 3., 7., 10. oder 14. Februar 2025, 14 bis 16 Uhr (genauer Termin wird noch bekanntgegeben)

Wo: Sitzungssaal im Rathaus, Schlossstraße 12, 71570 Oppenweiler

Maschinenvorführung

Auf den bereits im Herbst vorgestellten Versuchsflächen der Familie Ellinger werden verschiedene technische Möglichkeiten der Maiseinsaat in Zwischenfrucht-Flächen gezeigt. Dabei wird jeweils auch ein Blick in den Boden geworfen. Für die Bodenbeurteilung werden einfache, alltagstaugliche Methoden aufgezeigt. 

Wann: Ende April – Mitte Mai 2025 (wetterabhängig), 14 bis 17 Uhr  

Wo: Betrieb Ellinger, Gschwender Straße 20, 74405 Gaildorf-Reippersberg 

Praktikerbericht mit Felderbesichtigung

Michael Reber ist Boden-Pionier und hat im Laufe vieler Jahre verschiedenste Praktiken des Regenerativen Landbaus ausprobiert. Im November 2023 bekam er für sein Engagement den „Goldenen Spaten“ der Interessensgemeinschaft Gesunder Boden verliehen. Offen und ehrlich berichtet er über seine vielfältigen Erfahrungen und zeigt während einer Felderbegehung seine Gemenge-Bestände sowie deren Auswirkungen auf den Boden. 

Wann: Voraussichtlich 21. Mai 2025, 14 bis 17 Uhr  

Wo: Betrieb Reber, Wittighäuser Straße 27, 74523 Schwäbisch Hall-Gailenkirchen

Kompostmieten-Besichtigung

Seit 2012 werden auf dem Sommerberghof der Familie Löffelhardt mithilfe der gelenkten mikrobiellen Kompostierung nach Ehrenfried Pfeiffer hochwertige Komposte hergestellt. Der Juxer Schwarzerde-Pionier Frank Löffelhardt zeigt seine Kompostmieten, den Prozess der Kompostierung und wie er die verschiedenen Erzeugnisse herstellt. 

Wann: Juni 2025, 14 bis 17 Uhr  (genauer Termin wird noch bekanntgegeben)

Wo: Parkplatz Gemeindehalle, Dorfplatz 3,  71579 Spiegelberg-Jux

Betriebsbesuch mit Felderbesichtigung

Kennenlernen der viehlos wirtschaftenden Biofarm 2U mit Schwerpunkt Bio-Saatgutproduktion im Osten des Ostalbkreises. Während einer Felderbesichtigung werden das Dammkultursystem, die im Eigenbau konstruierte Dammkultur-Technik sowie die Herstellung, Ausbringung und Wirkung bodenbelebenden Komposttees und anderer humusfördernder Maßnahmen vorgestellt. 

Wann: 21. Juni 2025, 14 bis 17 Uhr  

Wo: Betrieb Ullrich und Uhl, Hirtenbauernfeld 1, 73495 Stödtlen


Ansprechperson

Sie interessieren sich für das Projekt? Nehmen Sie Kontakt mit der Naturpark-Geschäftsstelle auf.


Projektkoordination Beate Leidig
Beate.Leidig@naturpark-sfw.de
07192 9789-009


Die Projektkoordination "Humusaufbau in der Landwirtschaft" wird gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union.

Dieses Projekt wird durch das Landratsamt Rems-Murr-Kreis finanziell gefördert.

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